Drama | 127 min | HD

ANA, MON AMOUR

Calin Peter Netzer

alt

Calin Peter Netzer wurde am 1. Mai 1975 in Petrasani, Rumänien, geboren. 1983 kam Calin zusammen mit seinen Eltern nach Stuttgart, wo er die Grundschule und das Gymnasium besuchte. Nach seinem Hochschulabschluss 1994 studierte er Theater und Film mit dem Schwerpunkt Regie an der Universität von Bukarest in Rumänien.

Große Aufmerksamkeit erlangte er mit seinem dritten Film CHILD'S POSE, welcher auf der Berlinale 2013 als erster rumänischer Film überhaupt mit dem goldenen Bären ausgezeichnet wurde. Zudem ist es der erfolgreichste rumänische Kinofilm der letzten 15 Jahre.

Bereits seine vorherigen Filme MARIA und MEDAL OF HONOR wurden auf zahlreichen und bedeutenden Festivals überall auf der Welt gezeigt. Sein Debütfilm MARIA gewann in Locarno den großen Preis der Jury sowie den silbernen Leoparden in der Kategorie Schauspiel und wurde für den Europäischen Filmpreis 2003 nominiert. Sein zweiter Spielfilm MEDAL OF HONOR wurde in Thessaloniki mit dem Silbernen Alexander ausgezeichnet und gewann zudem noch weitere Preise in Turin, Miami, Durres, Los Angeles und Zagreb.

ANA, MON AMOUR ist die Geschichte von Ana und Toma und dem Band von Anas psychischer Erkrankung, das ihre Beziehung durchwebt – eine extrem fordernde Situation, prägend für ihr gemeinsames Leben: Es entlarvt und verstärkt die gewöhnliche Dynamik des füreinander Daseins, bindet sie in eine Co-Abhängigkeit, zerstört nach und nach ihre Partnerschaft von innen.

Toma lernt Ana während ihres gemeinsamen Literaturstudiums kennen. Bereits bei ihrem ersten Rendezvous erleidet Ana einen ihrer „Zwischenfälle“, auf den Toma mit Verständnis und Fürsorge reagiert und so entsteht auf Anhieb eine intime Nähe zwischen den beiden. Selbst das Wirken der Eltern gegen diese Beziehung und eine physische Auseinandersetzung Tomas mit seinem Vater stärken ihre Bande.

Immer mehr Zeit verbringen sie miteinander und Anas „Zwischenfälle“ werden häufiger, wechselnd zwischen Phobien und Panikattacken. Ein während eines schlimmen Anfalls herbeigerufener Notarzt kann keine medizinische Ursache feststellen und schickt Ana zu einem Psychiater. Doch auch dieser verschreibt ihr bloß stärkere Medikamente, ohne sie weiter zu behandeln.

Anas Zustand verschlechtert sich. Sie entwickelt Angst davor, allein auf die Straße zu gehen, später selbst in Begleitung Tomas. Bald kann sie das Studentenwohnheim nicht mehr verlassen, schließlich nicht einmal mehr ihr eigenes Bett. Toma muss sie jetzt sogar auf die Toilette begleiten.

Das Band zwischen den beiden erstarkt, doch Toma vernachlässigt seine sozialen Kontakte und die Nähe zu Ana beginnt Grenzen zu überschreiten. Langsam aber verbessert sich unter Toma Fürsorge Anas Zustand und in seiner Begleitung kann sie wieder das Haus verlassen. Allmählich normalisiert sich die Situation von Toma und Ana halbwegs.

Dann wird Ana schwanger und sie beschließen zu heiraten. Nach einer gynäkologischen Untersuchung überweist die Frauenärztin Ana an eine Psychotherapeutin. Erstmals erfährt Ana richtige Hilfe. Nach der Geburt ihres Kindes geht es ihr wesentlich besser. Endlich traut sie sich wieder allein aus dem Haus.

Zeit vergeht und Ana findet ihre Selbständigkeit wieder. Ihr neuer Job in der Redaktion einer Frauenzeitschrift lässt sie aufblühen und in kürzester Zeit wird sie zur Chefredakteurin ernannt. Toma jedoch gibt seine Vollzeitbeschäftigung des Kindes wegen auf.

Erfährt Ana nun endlich ein Leben frei von Angst und Zweifel, weist das Band ihrer Beziehung erste Risse auf. Ana verändert sich mehr und mehr, ist unabhängiger und scheint Toma dominieren zu wollen – die Partnerin wird zur Vorgesetzten. Ana emanzipiert sich von Toma und die Ursache dieses in seinen Augen extremen Prozesses vermutet er im Einfluss von Anas Psychotherapeutin. Immer öfter kommt es zu Konflikten, bis Ana schließlich davon überzeugt ist, die Bande ihrer Beziehung aufknüpfen zu müssen. Nach Jahren innigster Nähe spricht Toma von Trennung.

Die achronologische Erzählweise der Ereignisse, das Vor- und Zurückspringen der Handlung in einer emotional schlüssigen Folge innerhalb der Beziehung und die dadurch entstehenden Ellipsen und Gegenüberstellungen von Momenten der verschiedenen Verhältnisphasen verleihen dem Zuschauer eine andere Perspektive auf die Dynamik der Beziehung. Diese ungewöhnliche Szenenfolge offenbart sich als die Reihenfolge der assoziativen Erinnerungen Tomas im Gespräch mit seinem Therapeuten. Denn am Ende der Geschichte ist es Toma, der psychisch vermeintlich Stärkere, der nach der Trennung Hilfe braucht.

Produzent:
Parada Film
Koproduzent:
augenschein Filmproduktion
Sophie Dulac Productions
Herstellungsjahr:
2017
Drehbuch:
Calin Peter Netzer
Cezar Paul Badescu
Regie:
Calin Peter Netzer
Produzent:
Calin Peter Netzer
Jonas Katzenstein
Maximilian Leo
Oana Kelemen
Michel Zana
Drehbuch:
Calin Peter Netzer
Cezar Paul Badescu
Regie:
Calin Peter Netzer
Produzent:
Calin Peter Netzer
Jonas Katzenstein
Maximilian Leo
Oana Kelemen
Michel Zana
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